Die Pandemie hat uns verunsichert, sie führt uns vor Augen, wie verletzlich wir sind.
Viele Menschen werden krank, verlieren ihre Arbeitsstelle, und unser Leben, wie wir es kennen, existiert vorerst nicht mehr.
Seit einigen Wochen schreibe ich wieder Morgenseiten (mit der Hand), um zunächst die Sorgen und Ideen, die mich nach dem Aufwachen beschäftigen, niederzuschreiben, zu akzeptieren und geordnet in meinem Kopf abzulegen. Im nächsten Schritt richte ich den Scheinwerfer auf die Hoffnung. Die Hoffnung für unsere Welt, unser Land, meine Mitmenschen und mich selbst.
Es ist menschlich, nun an sich selbst zu zweifeln und nur noch das Dunkle zu sehen.
Und da kann es uns helfen zu schreiben.
Wenn wir schreiben, verlangsamen wir unser Denken. Habt ihr mal versucht, euch eurer Gedanken zu jeder Zeit bewusst zu sein? Ihr gebt mir sicher recht: Das ist kaum möglich. Doch wenn wir schreiben, gießen wir unseren Gedankenstrom aufs Papier, und weil wir das so langsam und bewusst tun, haben wir die Macht, uns beim Denken zuzusehen und die Richtung zu beeinflussen. Vielleicht sehen und wir hinter den Rändern einer Zeitung mit Negativschlagzeilen nicht mehr die Frühlingsblumen und hören nicht mehr die tschilpenden Rotkehlchen. Gerade deswegen lohnt es sich, den Stift zu zücken, denn schreibend können wir leichter die Perspektive verändern. Und wer weiß? Vielleicht entdecken wir dabei einen Pfad, der uns zuvor verborgen geblieben wäre.
Schreibt ihr Tagebuch oder Morgenseiten? Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Schreiben?